Die jüngste Ortsvereinsvorsitzende in Dortmund gewählt

Mehr als dreißig anwesende Genossinnen und Genossen wählten auf unserer Jahreshauptversammlung Jana Hövelmann einstimmig zur neuen Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Berghofen. Mit 24 Jahren ist Jana die jüngste Vorsitzende in Dortmund.
Der scheidende Vorsitzende Ewald Schumacher lobte die gute Zusammenarbeit der Genossinnen und Genossen in den vergangenen Jahren. Vor allem dankte er für den solidarischen Zusammenhalt. Ungeachtet der Herkunft, des Geschlechts, des Alters funktioniere die Zusammenarbeit aller Mitglieder im Ortsverein Berghofen. Ewald wies darauf hin, dass der Ortsverein Berghofen eine der wenigen Organisationseinheiten sei, die aus eigener Kraft in der Lage ist, Veranstaltungen zu organisieren und aktuelle Publikationen im Ort zu verteilen. Der Ortsverein Berghofen hat auch immer noch Betreuer, die monatlich die eigenproduzierte SPDepesche verteilen.
Nicht nur die Vorsitzende wurde neu gewählt. Als stellvertretende Vorsitzende wurden Uwe Dörsing und Ulrich Mathiak gewählt. Ewald Schumacher bleibt uns als Seniorenbeauftragter erhalten. Vervollständigt wird der Vorstand durch Ingo Rudolf (Schriftführer), Christoph Karg (stellvertretender Schriftführer), Christina Hövelmann (Hauptkassiererin), Lianne Dörsing (stellvertretende Kassiererin), Dr. Rolf Weber (Bildungsbeauftragter) und den 12 Beisitzerinnen und Beisitzern Christine Aschöwer, Friedhelm Aschöwer, Norbert Emig, Fritz Helloffs, Hans Hofscheuer, Marion Hofscheuer, Isa Karatas, Ulla Lauber, Winfried Liebig, Bärbel Mielicki, Volker Milk und Veronika Rudolf.
                                                                                                             Ulrich Mathiak

„Was kann ich tun im Klimaschutz ?“

Anja Bierwirth vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie informierte am 11. Juni 2019 im Veranstaltungssaal der AWO in Aplerbeck auf Einladung des SPD-Stadtbezirks über Klimaveränderung, Klimaschutz und neue Verkehrskonzepte.

Anfang Mai diesen Jahres hatten wir Tiefsttemperaturen unter dem Gefrierpunkt. Mitte Juni wurden bereits Tageshöchsttemperaturen von mehr als 30° C erreicht. In einem solch kurzen Zeitraum sind das zwar seltene, allerdings nicht ungewöhnliche Ereignisse. Das unterscheidet auch Wetter von Klima.
Unser Wetter kann sich täglich, mitunter sogar stündlich verändern. Klima bezeichnet dagegen den Durchschnitt aller Wetterwerte in einer Region über viele Jahre.
Eine Klimaveränderung hin zu einer nur um 1° C höheren Durchschnitts-temperatur weltweit hätte deutliche Auswirkungen. Schon seit einigen Jahren bemerken wir eine Zuwanderung von Tierarten, die eigentlich im Mittelmeerraum beheimatet sind. Und auch unsere Flora ist schon jetzt von den Veränderungen betroffen.
Und noch vermag niemand zu sagen, ob unsere zukünftigen Sommer trockener oder feuchter sein werden. Egal in welche Richtung es geht - für unsere Landwirtschaft bedeutet es auf jeden Fall eine große Herausforderung. Ganz zu schweigen von den Folgen eines möglichen Meer-esspiegelanstiegs.
Seit Beginn der Industrialisierung mit erhöhtem Verbrauch aus fossilen Energiequellen verzeichnen wir einen Anstieg der Temperaturen. Selbst wenn die Industrialisierung nicht die einzige Ursache für diesen Anstieg sein sollte, sind wir gut beraten, den Ausstoß von Stickoxiden zu verringern.
So sieht das Klimaschutzabkommen von Paris 2015 vor, den globalen Temperaturanstieg auf möglichst unter 1,5° C zu dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Naturgemäß haben vor allem die bereits hochindustrialisierten Länder den größeren Teil zur Reduktion beizutragen.
Deutschland wird das selbstgesteckte Ziel von minus 8 % Stickoxydreduktion für 2020 nicht erreichen. Das hat Ursachen. Zwar wurde der Raumwärmebedarf durch Gebäudedämmung je m2 seit den 90er Jahren mehr als halbiert. Allerdings sind in diesem Zeitraum die genutzten m2 pro Person gestiegen. Auch im Bereich Verkehr konnte zwar der Verbrauch pro PS gesenkt werden. Allerdings sind unsere PKW mit deutlich mehr PS und erheblich mehr Eigengewicht als in den 60er Jahren unterwegs.
Wir nutzen verstärkt Elektro-Mofas. Längere Betriebszeiten sowie die Erhöhung der Anzahl elektrischer Geräte pro Kopf haben zur Folge, dass die Einsparungen beim Stromverbrauch einzelner Geräte wieder zunichte gemacht werden. Und unser Stromverbrauch stammt nur zu 1/3 aus erneuerbaren Quellen.
Viele der auf immer mehr gerichteten Veränderungen haben unsere Lebensqualität nicht wesentlich verbessert. Natürlich sitzen wir in einem modernen PKW bequemer und sicherer als in einem Gefährt der 60er Jahre. Allerdings kommen wir auf unseren Autobahnen und Landstraßen nicht schneller voran als vor fünfzig Jahren. Und ist es wirklich ein Genuss im Dezember auf einer um den halben Erdball transportierten, grün abgepflückten, geschmacklosen Erdbeere zu kauen? Oder macht es tatsächlich Spaß im riesigen Supermarkt 200m laufen zu müssen um endlich die Kasse zu erreichen?
Anja Bierwirth stellte einen Strauß von zum Teil schon praktizierten Vorschlägen vor. Ideen wie das Leben in unseren Kommunen verbessert werden könnte. Und sie hat auch eine ganz konkrete Forderung an die Politik. Wir werden es nicht jedem recht machen können. Aber es braucht klare Aussagen dazu, wie wir uns das zukünftige Gemeinwesen vorstellen. Über unterschiedliche Konzepte kann dann politisch gestritten werden.
Nicht Verzicht, sondern die Erlangung von Lebensqualität muss das Ziel des Klimaschutzes sein. Nur über die Erfahrung, dass ein anderes Leben möglich ist, werden wir eine Änderung unseres Verhaltens und unseres Umgangs mit den Ressourcen dieses Planeten erreichen. Wir werden darüber reden müssen, wie wir zukünftig leben wollen.

                                                                                                                Ulrich Mathiak

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